Gleich vorweg: ein PID Controller macht nur wirklich Sinn in Kombination mit einem schweren Kessel (58mm Brühgruppe) ab 300ml Fassungsvermögen. Bei Espressomaschinen mit 57mm Brühgruppe ist fast immer ein kleiner, leicht ausgeführter 250ml Brühwasserkessel verbaut. Dieser hat eine geringe Temperaturstabilität, was bewirkt, dass die Brühwassertemperatur beim Kaffeebezug schnell und stark abfällt. Die Heizungssteuerung kommt kaum mit dem “Nachregeln” hinterher.
Bei herkömmlichen Zweikreis-Wärmetauscher Espressomaschinen wird der Kesseldruck und damit die Kesseltemperatur mittels eines sog. Pressostaten geregelt. Diese Methode ist günstig und robust und damit am meisten verbreitet. Bei Dual Boiler Espressomaschinen kann die Temperatur des Brühwasserkessels nicht über einen Pressostaten geregelt werden. Die Wassertemperatur hat ja unter 100 Grad C, somit gibt es auch keinen Dampfdruck. Hier kommt die PID Steuerung zur Anwendung, wodurch die Kesseltemperatur elektronisch gradgenau geregelt wird.
Ein verbreiteter Irrtum besteht in der Annahme, dass bei Wärmetauscher Espressomaschinen mittels PID die Brühwassertemperatur exakt geregelt werden kann, was jedoch vom Prinzip her unmöglich ist. Ganz klar muss gesagt werden, dass eine PID Steuerung NUR bei Dual Boiler Maschinen und Einkreis-Espressomaschinen sinnvoll ist!